Aktuelles aus dem Alten- und Pflegeheim am Harz

28. Oktober 2013

Schwester Daniela verabschiedete sich im Charlottenhof

Seit 14 Jahren luden Dominikanerschwester Daniela und Pastor Thomas Waubke die Bewohner/innen des Charlottenhofes in Badenhausen zu einer gemeinsamen Andacht in den Speise- und Aufenthaltsraum. Dabei spielte nie die Konfession, sondern der Mensch eine Rolle. Jetzt hatten die beiden zur letzten gemeinsamen kleinen liturgischen Feier geladen, weil Schwester Daniela ihren Ruhestand in dem im bayrischen Wald gelegenen Caritas Altenheim antreten wird. Auch wenn sie und ihre drei Schwestern, Adele, Anne und Pru, schon während eines Gottesdienstes in der katholischen St. Martinus Kirche in Osterode durch Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger ganz offiziell verabschiedet worden waren, wollte sie sich von dem Wohn- und Pflegeheim nicht so „klammheimlich aus dem Staub“ machen. Schwester Daniela erzählte anfangs ein wenig aus ihrer Kinder- und Jugendzeit und warum sie den Weg ins Kloster gewählt hatte. Sie, die mittlere Tochter von elf Kindern, habe sich selbst schon ihre Stärke bewiesen, als sie am Ende des letzten Schuljahres zusammen mit allen Mitschülern/innen einen See durchschwamm, der einen Durchmesser von vier Kilometer hatte. Dann wollte sie in die Welt hinaus, insbesondere, um anderen Menschen zu helfen. Da sie schon 1958 vorhatte nach Simbabwe, dem ehemaligen Südrhodesien, zu gehen, musste sie erst einmal einen „Abstecher“ über England machen, um die Sprache zu erlernen, die auch im ehemaligen in dem von ihr ausgewählten Land zum Alltag gehörte. Danach machte sich die Hauswirtschaftsmeisterin auf den Weg in den schwarzen Kontinent, wo sie 30 Jahre blieb. 1988 wurde sie gefragt, ob sie nach Deutschland gehen wollte, um dort die Internatsleitung der Privaten Berufsfachschule für Hauswirtschaft und einige Fächer im Schulbetrieb zu übernehmen. Auch wenn es ihr schwer fiel, kehrte sie nach Europa zurück. Als sich dann in diesem Ausbildungszentrum 1994 wegen Mangel an Schülerinnen die Türen endgültig schlossen, winkte einen neue Aufgabe. Sie vernahm, dass von ihrer Kongregation in der Diözese Hildesheim ein neues Projekt gestartet werden sollte. Für sie stand fest, dass sie dabei sein wollte, und so kam sie nach Osterode. Fünf Jahre später traf sie Pastor Waubke, und die beiden beschlossen, den ökumenischen Weg gemeinsam zu gehen. Während sie davon einem überaus interessierten Publikum erzählte, ließ Thomas Waubke spontan dazu gemalte Bilder sprechen. Die gemeinsame Reise endete mit dem Ziel, das in Bayern liegt. Es ist ein Caritas-Altenheim, in dem sie zusammen mit zwölf Schwestern wohnt und eine Gemeinschaft bildet. Denen wird sie beistehen und dazu warten noch 130 Heimbewohner/Innen auf ein offenes Ohr und Worte des Trostes, denn so vollends möchte sie die Hände noch nicht in den Ruhestand-Schoß legen. Heimleiterin Ute Reinhardt hatte nicht nur eine Träne im Knopfloch, als sie Schwester Daniela mit vielen Worten des Dankes ein blumiges Dankeschön überreichte. Gleiches widerfuhr Renate Wedemeyer vom Besuchsdienst der Kirchengemeinde Badenhausen. Volkmar von Gusnar wiederum überreichte ein reichhaltiges Dankeschön, das die Bewohner selbst gebastelt und zusammengestellt hatten. Da waren dann die Abschiedstränen bei Schwester Daniela angekommen.

Für sie hieß es Abschied zu nehmen (unteres Foto v. l. n. r.): Renate Wedemeyer, Thomas Waubke, Schwester Daniela, Volkmar von Gusnar und Ute Reinhardt. Foto: Bordfeld

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